Sprache:
Adams Musical Instruments - Together in Music
News von Drumworld Ittervoort

„Turks Fruit“ („Türkische Früchte“ von Jan Wolkers)

12 März 2007

Hallo, ich bin Robert Dorn, Schlagzeuger der Band, die ab Ende Oktober bis Ende April 2006 in etwa 130 Auftritten in den 55 größten Theatern Hollands mit dem Musical „Turks Fruit“ zu sehen war. Nun soll man den Begriff „Musical“ nicht zu wortwörtlich nehmen, damit meine ich dieses Klischeebild zuckersüßer Songs mit hüpfenden Leuten in Federanzügen und ein Orchesterchen irgendwo heimlich unter der Bühne versteckt. Nein! Man hatte es diesmal, zur großen Freude der Cast und Band, ganz anders angepackt. Wir sind mit der Band nämlich ständig auf der Bühne und der Gitarist und die Bassistin haben sogar noch einige Nebenrollen übernommen. Antonie Kamerling spielt zusammen mit Jelka van Houten die Hauptrolle. Sjoerd Pleysier und Ellen Evers sind der Vater und die Mutter in der Story. Zudem spielt noch ein Ensemble mit vier jungen Frauen, die allerlei Nebenrollen spielen und in Chörchen singen. Die Band ist auch nicht so groß, schön basic sogar: Gitarre, Tasten, Bass und Schlagzeug also, abundzu um etwas Sound fx eines Sequenzers ergänzt.

Die Nummern sind alles andere als zuckersüß, im Gegenteil; raue, aber hippe Popsongs, geschrieben von Jan Tekstra und Fons Merkies. Die Nummern fordern regelrecht einen tollen, gediegenen Sound der Band heraus. So spielt unser Tastenspieler auch fast nur mit Rhodes und Hammond. Was so eine Vintage das Ganze wirklich in ein anderes Licht rückt!

Frage nicht wie, aber auf der Suche nach einem tollen Drumsound bin ich aus dem hohen Norden (um genau zu sein aus Leeuwarden) bei Adams Drumworld in der Showroom gelandet. Wenn man ohne nachzudenken vorgeht, ist man fast immer geneigt, in der Ecke der Sets zu suchen, von denen man gehört, gelesen oder gesehen hat, dass sie wirklich toll klingen. Ich möchte auch nicht bestreiten, dass das oft auch so ist, aber dankbar Gebrauch machend von der Tatsache, dass bei Drumworld im Schaufenster schon mehr Sets stehen als im Showroom eines durchschnittlichen Musikladens, habe ich mir dieses Extra angehört. Obwohl ich wie viele andere ein bisschen empfindlich für A-Marken oder Schlagzeuge bin, wage ich es auch immer, mit etwas zu kommen, worüber der Rest der Band und der Tontechniker nicht immer sofort wie üblich begeistert reagieren, wenn ich es aus meinen Taschen hole.

Ich gebrauche immer am liebsten meine Ohren beim Aussuchen meines Materials, denn die Tatsache, dass es nur etwa 5 bis 10 große Marken auf dem Schlagzeugmarkt gibt, sorgt zu Unrecht dafür, dass der Rest heutzutage automatisch unter die Kategorie „B-Marke“ fällt.

 

Dadurch, dass es, trotz der Tatsache, dass die meisten Nummern doch mehr Body haben dürften, dennoch ein Theatersetting bleibt, ist eines der wichtigsten Kriterien doch wohl, dass die Kessel bei einem relativ niedrigen Volumen schon einen guten Sound haben. Solche Kessel habe ich gefunden, und zwar die Kessel aus der 8000 Serie von Adams. Ich gebrauche sie mit remo coated Ambassadors, wobei sie genau den offenen, aber auch den sehr tollen runden Sound haben, den ich für starke Popnummern toll finde. Mit einer 10” und 12” Tom und einer 15” Tom für genau das bisschen extra Tief in Bezug auf die 14” Standardtom in einem Fusion Setting. Es befinden sich (nach meiner Meinung auf Wunsch von Wolkers selbst) auch einige jazz-orientierte Sachen drin, die ich mit Brushes spiele. Und auch dann bekomme ich bei diesen Kesseln wieder diesen angenehmen, kompletten Sound, der vor allem dadurch verursacht wird, dass die Kessel einen guten Sustain haben, etwas, was ich oft vermisse – auch bei teureren Drumsets. Die 22” Bassdrum hat, mit einem Powerstroke 3 drauf, einfach einen angenehm vertrauten Klang, wie man von einem guten Kick erwarten kann. Was mich aber gewundert hat, ist, dass es mit so einem schönen Chrom Display Reifen von 6” an der Vorderseite und einem Dämpferteppich drin, nach einem tollen tiefen Schlag mit viel Attack, bei diesem Kick doch noch eine Art von kleinem, warmem Sustain hinterherkommt.

Sehr gut also. Zum Schluss die Snare noch, die gebrauche ich aus der gleichen Serie, eine  14x5” Holzsnare. Sie ist ganz für das Theatersetting geeignet, weil diese Snare, was den Sound betrifft, sehr gut beherrschbar bleibt, obwohl ich sie einfach mit einem coated Ambassador oder einem CS Coating drauf gebrauche, wodurch man doch so einen offenen Snaresound mit dem nötigen Oberton „ring“ bekommt. Das kommt natürlich auch dadurch, dass es Holz ist. Viele Snares habe ich immer mit so einem Genera Dry Fell von Evans gebraucht. Für Theater auch sehr geeignet, aber direkt auch sehr (viel zu) fein. Auch im Allgemeinen ist so ein Genera Dry ein Fell, das auf jeder beliebigen Snare gut klingt. So ein Ambassador Fell legt dann doch immer viel mehr den wahren Sound einer Snare offen, und ja, davon war ich bei der Snare dieses Sets doch ein bisschen beeindruckt.

 

Inzwischen sind wir auf der Hälfte der Probezeit. Unterdessen haben wir schon einige Werbesachen auf den „uitmarkten“ in Rotterdam und Den Haag gemacht, und eine Pressekonferenz, bei der auch der Autor, Jan Wolkers selber anwesend war und wir alle zusammen mit ihm fotografiert wurden! (Ganz rechts oben auf dem Bild, das bin ich also). Während der Pressekonferenz habe ich unseren Tontechniker übrigens schon kurz mit diesem Set bekannt gemacht und der war nach meiner Meinung auch schon vom Sound beeindruckt……Selber auch mal checken?? Besuche dann unbedingt mal eine Vorstellung….Wegen der Geschichte selber, gespielt von Schauspielern, die für dieses „Musical“ ganz wie geschaffen sind, braucht man es auch nicht zu unterlassen!