Dr. Petra Music
Petra Music (geb. 1978 in Graz, Österreich) ist freischaffende Flötistin in Solo, Kammermusik und Orchesterprojekten und unterrichtet seit 2011 an der Universität Mozarteum Salzburg (Abteilung für Musikpädagogik in Innsbruck) Flöte, Kammermusik, Didaktik, Methodik sowie Lehrpraxis. Sie hat ihr Doktoratsstudium in Flöte (Performance und Literatur) an der University of Illinois at Urbana Champaign 2008 absolviert, an der sie auch als Assistentin von Jonathan Keeble gearbeitet hat. In Österreich hat sie ihr Studium in Konzertfach Flöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Dieter Flury, Soloflötist der Wiener Philharmoniker 2009 mit Auszeichnung beendet. Davor hat sie in Graz ihre Studien in Instrumentalpädagogik Flöte und Deutsche Philologie erfolgreich abgeschlossen und hat auch als Stipendiatin an der University of Melbourne, Australien bei Mardi McSullea Flöte studiert. Weitere musikalische Inspirationen bekam sie durch die Teilnahme an zahlreichen internationalen Meisterkursen (u.a. bei Peter-Lukas Graf, Robert Aitken, Freerk Zeijl, Carlo Jans, Felix Renggli, Moshe A. Epstein, Ian Clarke, Wissam Boustany, Camilla Hoitenga, Tilmann Dehnhard, Emily Beynon, Amy Porter, Thomas Robertello, Eva Amsler...). Petra ist eine gefragte Dozentin für Flötisten aller Alters- und Könnensstufen. Ihre einfühlsame, innovative und inspirierende Art zu Unterrichten führten sie zu Workshops zu verschiedenen Themen der Flötenliteratur und Flötentechnik u.a. zu Festivals und Flöten-Events nach Moskau, St. Petersburg, Taipei, Amsterdam, Noordwijk, Berlin, Köln, Ludwigsburg, Günzburg, Ravensburg, Tübingen, Diekirch und an verschienden österreichische Musikschulen. Auch als Jurorin für verschiedene internationale Musikwettbewerbe (Azumi Flötenschülerwettbewerb 2009-2011, Myflute Moskau, 2011-2014) steht sie im regen Kontakt mit jungen FlötistInnen im In- und Ausland. Sie ist weiters Autorin für verschiedene internationale Flötenmagazine zu verschiedenen Themen der Flötendidaktik und Flötenliteratur.
Als Solistin, in Orchester und Neue-Musik-Projekten und in langjähriger Zusammenarbeit mit der Pianistin Chia Tyan Yang im Duo Young Music absolvierte Petra zahlreiche Auftritte im In- und Ausland, darunter Fringe Festival Melbourne/Australien 2001,Quedlinburg/Deutschland 2003, Detmold/Deutschland 2004, FIMU Festival Belfort/Frankreich 2005 und 2006, St. Louis Flute Day/USA 2005, Chicago Flute Fest/USA 2006, Beijing Concert Hall, Zhengzhou Concert Hall, Hangzhou, 2011, Sun-Ya-Tsen Hall, Kaishung 2012, Taipei 2012, Chonqing Concert Hall 2013, Beijing 2013, ADAMS Flute Festival 2013, Myflute Moskau 2012-2014. Auftritte mit Ensembles für neue Musik wie u.a. Klangforum Wien, Windkraft, Szene Instrumental führten sie u.a. zu Auftritten in der Alten Schmiede Wien, Konzerthaus Wien, Transart Festival Bozen, Klangspurenfestival Schwaz, Klangperspektiven Wien, Hörfest Graz, Musikprotokoll Steirischer Herbst und Rundfunkaufnahmen für den ORF. Sie veröffentlichte 2010 die CD “... gebrochene bluomen” mit Werken für Flöte und Klavier von Mozart, Schubert und Beethoven. 2011 folgte "Musica Delicata", ein CD Projekt für Flöte, Orgel und Trompete.
Ausgewählte Auftritte führten sie weiters zum Meisterkonzert mit der Stadtkapelle Ludwigsburg mit Werken von Bulla, Chaminade, Hidas und Rimsky-Korsakov (2010). Orchestertourneen nach China (österreichische Philharmonie, 2009), Taiwan (Grazer Salonorchester, 2011), Österreichisch-Chinesisches Kulturforum, 2013 und Solokonzertreisen mit Flöte und Klavier nach Hangzhou (2011) sowie zum Flötenfestival der Deutschen Gesellschaft für Flöte e.V. in München (2010). Dort präsentierte sie 2010 ihr Projekt Metamorphosen, das Uraufführungen von internationalem Kompositionen für Flöte und Klavier vorstellte. Eine CD Aufnahme der uraufgeführten Werke ist geplant. Während des Studiums in den USA war Petra Mitglied im UI Opera Ensembe, der UI Symphony und dem UI Philharmonia Orchester. Davor trat sie mit dem Barockorchester des J.J. Fux Konservatoriums Graz, dem Operettenorchester Graz, dem KlangImpuls Orchester und dem KUG Orchester auf, 2006/2007 war sie Soloflötistin im UI New Music Ensemble unter Eduardo Diazmunoz, ehemaliger Assistent Leonard Bernsteins, und arbeitete mit der Martha Graham Dance Company zusammen.
Petra wurde mehrfach von verschiedenen Institutionen für ihre künstlerischen Leistungen gewürdigt. 2005 wurde ihr ein Stipendium der renommierten University of Illinois at Urbana-Champaign zugesprochen, 2006 war sie Stipendiatin der Emanuel und Sofie Fohn Stiftung Wien, 2007 und 2008 folgten Stipendien des Bundeskanzleramts für Kunst in Wien. Weiters wurde sie zur Teilnahme an Meisterkursen in Schottland, Deutschland und der Schweiz eingeladen. Petra war auch viele Jahre ausgewählte Künstlerin für Yehudi Menuhins Stiftung Live Music Now und hat viele Auftritte vor einem bunten Publikum absolviert, das ansonsten keine Möglichkeit gehabt hätte, klassische Musik zu erleben. Petras besondere Liebe gilt zeitgenössischer und experimenteller Musik und ihre wissenschaftlich/künstlerische Arbeit konzentriert sich auf literarische Einflüsse in der zeitgenössischen Musik. Ihre Diplomarbeit, eine fächerübergreifende Arbeit über die Rezeption von Paul Celans Dichtung in der Musik Harrison Birtwistles beschäftigt sich mit der Komposition "Pulse Shadows". Ihrer Dissertation über den 1939 in Passau geborenen Komponisten Nicolaus A. Huber mit dem Titel "Literary Quotes in Nicolaus A. Huber's Music for Flute" folgte ein Lecture Recital mit US Premieren von Hubers Stücken für Flöte. Sie publizierte sie auch in Dr. Philipp Blumes Ausgabe über die Musik von Mathias Spahlinger und Nicolaus A. Huber in der Zeitschrift "Contemporary Music Review".
Seit Beginn ihrer Lehrtätigkeit interessiert sie sich sehr für alternative und innovative Unterrichtsformen und Unterrichtskonzepte, sowie für Konzepte, die Expertise und Expertperformance ermöglichen. Dabei sieht sie viel Potenzial in der Unterrichtsform des Gruppenunterrichtes, speziell im Unterricht mit Kindern, da die Gruppe einen idealen Rahmen für eine alle Bereiche umfassende Unterrichtsmethode wie z.B. die CMP Methode (Comprehensive Musicianship through Performance) bietet. Auch der Bereich Improvisation kann in der Gruppe spielerisch erschlossen werden. Großes Interesse hat Petra nach wie vor für den Unterricht speziell mit jungen Kindern. Während ihrer Arbeit als Altus Artist in Residence für den Musikinstrumentenvertrieb Musik Meyer GmbH widmete sie sich der Entwicklung und Vermarktung von Instrumenten speziell für Kinder um ein gesundes und einfaches Musizieren zu gewährleisten. Besonders die Arbeit mit MusikschullehrerInnen in Fortbildungen und der lebendige Diskurs zu diesem Thema lag ihr dabei am Herzen. Interesse für neue Unterrichtskonzepte speziell für junge Kinder brachten sie zur Auseinandersetzung mit Methoden wie Suzuki und Kinderflute. Die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Leibnitz während ihres Studiums führte weiters zu berührenden Begegnungen im Rahmen einer Workshopwoche für klassische Musik mit gemeinsamen Workshopkonzert für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Ihre universitäts-pädagogische Ausbildung absolvierte Petra im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit an der University of Illinois at Urbana-Champaign am Universitätseigenen Center for Teaching Excellence. Schulungen im Bereich Ethik, Kursplanung, Kursdurchführung und Kursgestaltung. Signifikantes Lernen folgten. Durch diese Kurse, die in erster Linie für universitären Klassenunterricht konzipiert waren, wuchs ihr Interesse für Methoden der Evaluation und Bewertung von Unterricht und die Bedeutung von Selbstevaluation für Lehrende. Methoden der Vor- und Nachbereitung von Instrumentalunterricht spielen dabei eine große Rolle um die Schüler für die Freude an musikalischem Ausdruck begeistern zu können. Besonders die Arbeit als Workshopdozentin mit Gruppen verschiedenster Alters-, und Könnensstufen sowie sehr heterogenen Gruppen hat zu intensivem Ausprobieren und Erproben alternativer Unterrichtsformen und Unterrichtskonzepte geführt. Dabei wurde ihr die Notwendigkeit eines individualisierten Unterrichts – individualisiert aus der Sicht von Lehrenden und Lernenden für einen erfolgreichen Unterricht bewusst. Individualisiert heißt hier nicht nur persönlichkeitsbezogen, sondern immer auch körperbezogen. Die Teilnahme an Kongressen zur MusikerInnengesundheit (z.B. Art in Motion, 2008, Graz, Traum und Wirklichkeit, 2013, Graz, Music Education EXPO 2014, London) hat dabei auch die Beschäftigung mit Körpertechniken (Body Mapping, Alexandertechnik, QiGong) im Zusammenhang mit dem Musizieren angeregt. Mentale Übetechniken und Mentale Konzepte spielen dabei eine große Rolle. Die Beachtung aktueller Ergebnisse aus der neurologischen Forschung können sich dabei sehr auf die Übetechnik auswirken und schnelle Verbesserungen bewirken. Nach Beschäftigung mit dem Thema „Muniskinstrumente für Linkshänder“ veröffentlicht sie einen Artikel zur Verwendung von Linkshänderflöten im Didaktikunterricht für FlötistInnen.
Petra Music spielt Flöten von Altus (Altflöte und Bassflöte), Powell (19.5K Gold und Grenadilla Holz), Philipp Hammig (Piccolo) und spielt mit Begeisterung Köpfe von Tobias Mancke für Flöte und Piccolo sowie von Rainer Lafin.
